Lerncoaching funktioniert manchmal viel einfacher, als es sich viele Menschen vorstellen, denn es gibt einige, naturgegebene Hilfsmittel, die uns das Lernen erleichtern. Neben der Begeisterung zählt auch der Schlaf dazu.
Doch gerade den rauben sich viele Lernenden vor wichtigen Klausuren, wenn sie „mal wieder die Nacht durchgemacht haben“.
Dabei sollten wir uns den Schlaf in unserem Lernprozess lieber zu Nutzen machen.
Wenn wir einen Blick in unser Gehirn werfen, finden wir zwei Areale, die für das „Lernen“ von besonderer Bedeutung sind. Das ist zum Einen der Hippocampus (der kleine, flüchtige Speicher) und zum Anderen der Kortex (die Großhirnrinde) , in dem unser Langzeitgedächtnis zu finden ist.
Immer dann, wenn der Hippocampus etwas vorläufig gelernt hat, wird das Gelernte nachfolgend im Tiefschlaf zum Kortex übertragen.
Schlafen wir vor einer Klausur nicht, fällt diese wichtige Nachverarbeitung weg.
Wir sind zudem müde und Studien zeigen, dass bei regelmäßig weniger als fünf Stunden Schlaf unsere Entscheidungsfähigkeit um 50 Prozent und die Gedächtnisleistung um ein Fünftel sinkt.
Müde Menschen agieren folglich wie Betrunkene.
Plant zum Lernen also genügend Zeit ein und nutzt dazu nicht die Nächte!
Denn wer würde schon betrunken zu einer wichtigen Prüfung erscheinen?
Für alle Tagträumer könnte Folgendes noch interessant sein: Ein Mittagsschlaf überbrückt eine leistungsarme Zeit und steigert die Leistung. „Nach einem Nickerchen wird schneller reagiert, aufmerksamer und konzentrierter gearbeitet.“, so Schlafforscher Prof. Dr. Jürgen Zulley. Auch dem Gedächtnis hilft ein kleines Schläfchen auf die Sprünge. In Studien konnte festgestellt werden, dass Gelerntes nach einem Mittagsschlaf besser wiedergegeben werden kann als bei Nichtschläfern.
In diesem Sinne: gute Nacht!
-Laura-Sophie Usinger-
Sehr interessanter Artikel.
Wann kommen wir endlich auch in Deutschland dahin, dass wir mittags ein “Powernap” in unseren Büroräumen vornehmen können?